Wie häufig ist Migräne in der Schweiz?
Migräne ist nicht nur in der Schweiz, sondern auch weltweit stark verbreitet. Im Erwachsenenalter sind Frauen dreimal häufiger davon betroffen als Männer (Migraine Action, 2023). Auch Kinder können davon betroffen sein. Häufig bleiben die Beschwerden unbehandelt, da man sich an die chronischen Beschwerden gewöhnt und sich damit arrangiert. Gemäss Häufigkeitsstudien haben über 10% der erwachsenen Bevölkerung Migräne und 1.7-4% sind an 15 oder mehr Tagen jeden Monat von Kopfschmerzen betroffen (WHO 2011).
Symptome einer Migräne
Schmerzen während einer Migräne haben viele Gesichter und können pulsierend, hämmernd, stechend oder auch brennend sein. Dabei leidet nicht nur die Leistung am Arbeitsplatz, sondern auch der soziale Kontakt in der Freizeit.
Die Symptome einer Migräne können von Person zu Person variieren, aber typische Anzeichen sind:
- Starke pulsierende Kopfschmerzen, die oft nur auf einer Seite des Kopfes auftreten
- Übelkeit und Erbrechen
- Lichtempfindlichkeit (Photophobie)
- Geräuschempfindlichkeit (Phonophobie)
- Sehstörungen wie Flimmern, Blitze oder verschwommenes Sehen (Aura)
- Schwindel und Gleichgewichtsstörungen
- Taubheitsgefühl oder Kribbeln in Armen oder Beinen
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen
- Konzentrations- und Gedächtnisprobleme
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Menschen mit Migräne alle diese Symptome haben. Einige können nur Kopfschmerzen haben, während andere eine Kombination verschiedener Symptome erleben.
Ursache von Migräne?
Die genaue Ursache von Migräne ist noch nicht vollständig geklärt. Es handelt sich dabei um eine neurologische Erkrankung. Dabei wird angenommen, dass genetische Veranlagung, neurochemische Ungleichgewichte im Gehirn, veränderte Blutflussmuster im Gehirn sowie bestimmte Trigger-Faktoren wie Stress, Schlafmangel, hormonelle Veränderungen, bestimmte Lebensmittel oder Umweltreize eine Rolle spielen können.
Wenn Sie vermuten, an Migräne zu leiden, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und eine individuelle angepasste Behandlung zu erhalten.
Wie viele Behandlungen benötigt es?
Ich empfehle meist mit drei Sitzungen zu starten, um danach eine erste Bilanz zu ziehen. Dabei wird überprüft, ob es bereits eine leichte Verbesserung der Symptome gibt, ob sich der Klient/Klientin wohl fühlt und die Craniosacral-Therapie als eine für ihn/sie passende Therapieform sieht. Danach werden die Behandlungsabständen individuell angepasst. Im Idealfall existiert bereits vor der 1. Craniobehandlung ein Kopfweh-Tagebuch, wodurch man auf langfristige Daten zurückgreifen kann.
Fokus Kopf entlasten
Sehr oft finden Schmerzbehandlungen direkt am Ort des Schmerzes statt. In der Craniosacral Therapie wird der Körper vom Therapeuten als Ganzes wahrgenommen. Die Selbstwahrnehmung wird dabei bewusst auch auf den restlichen Körper gelenkt. Dies ist für viele ungewohnt aber meist sehr wohltuend da Ressourcen orientiert gearbeitet wird. Gerade bei Schmerzpatienten ist es wichtig die körpereigene Landkarte wieder zu erarbeiten und zu vervollständigen, da der Fokus lange Zeit nur beim Kopf lag (Moseley 2008). So wird in der Therapiestunde auch bewusst die Selbstregulation gestärkt und gefördert.
Ruhe nach der Behandlung
Gerade nach den ersten 1-2 Behandlungen kann eine grosse Müdigkeit oder ein Gefühl tiefer Entspannung auftreten. Da der Körper Ruhe und Zeit benötigt Veränderungen anzunehmen und zu integrieren, lohnt es sich danach möglichst nicht verplant zu sein. Meine Empfehlung: Geniessen sie das neue Körpergefühl und machen Sie an diesem Tag möglichst nur wozu sie auch wirklich Lust haben. Es kann gut sein, dass sie danach ein Bedürfnis nach Ruhe verspüren.
Erfahrungsbericht aus meiner Praxis
Möchten sie mehr über die Craniosacral Therapie bei Migräne und Kopfschmerzen erfahren? Eine meiner Klientinnen, hat im Interview mit dem Gesundheitstipp 1/2023 unter dem Titel «Ich hatte vier Wochen lang keine Migräne» Ihre persönliche Geschichte sowie Ihre Erfahrung mit der Craniosacral Therapie erzählt und damit vielen betroffenen Menschen Mut gemacht Neues auszuprobieren. Lesen Sie mehr dazu.
«Ich_hatte_vier_Wochen_lang_keine_Migräne»(Migraine Action, 2023): https://www.migraineaction.ch/index.php/kopfschmerz-und-migraenetag, 4.10.2023, 20 :03
WHO (2011) Atlas of headache disorders and resources in the world 2011. Word Health Organisation